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Fassade reinigen mit Chlor: gefährlich oder effektiv?

Chlor gegen Algen und Schimmel an der Fassade? Wann es gefährlich wird – und worauf Sie unbedingt achten sollten.
Lesezeit:3 Minuten
Sprühflasche mit Fassadenreiniger auf Chlorbasis neben blauem Putzeimer auf hellen Bodenfliesen.

Viele Hausbesitzer greifen bei Algen- oder Schimmelbefall zur Chlorlösung – in der Hoffnung auf schnelle und kostengünstige Reinigung. Onlineanleitungen versprechen einfache Anwendung und sichtbare Erfolge. Doch der Umgang mit Chlor erfordert mehr Wissen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Wirkungsweise von Chlor bei Fassadenverschmutzung

Chlor wirkt gegen Algen, Schimmel und andere organische Verschmutzungen an Fassaden. Der enthaltene Wirkstoff Natriumhypochlorit tötet Mikroorganismen zuverlässig ab und sorgt oft für eine sichtbare Aufhellung der Fassade – scheinbar sauber in kurzer Zeit.

Doch genau hier liegt die Gefahr.

Denn obwohl die Wirkung oberflächlich überzeugt, ist der Einsatz von Chlor alles andere als harmlos. Es handelt sich nicht um einen normalen Reiniger, sondern um ein ätzendes Biozid, das bei falscher Anwendung Menschen, Material und Umwelt ernsthaft gefährden kann.

1. Chlor ist ein Gefahrstoff – kein harmloser Haushaltsreiniger

Natriumhypochlorit ist ein starkes Biozid und Oxidationsmittel. Schon geringe Mengen können Haut und Augen verätzen, die Atemwege reizen oder giftige Gase freisetzen – besonders bei unsachgemäßer Anwendung oder Mischung mit Säuren (→ Lebensgefahr durch Chlorgas!).

2. Die Fassade selbst kann geschädigt werden

Viele Fassadenarten – wie WDVS, Naturstein, Holz, Kunststoffe oder farbige Putze – sind nicht chlorbeständig. Chlor kann Oberflächen verfärben, angreifen oder die Schutzstruktur dauerhaft zerstören. Das Ergebnis: Folgekosten durch Sanierung oder Neubefall sind vorprogrammiert.

3. Möglicher Umweltschaden

Chlorhaltiges Abwasser darf nicht ins Erdreich oder in Regenwasserkanäle gelangen. Schon kleinste Mengen können Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen dauerhaft schädigen.

Welche Fassaden kann ich mit Chlor reinigen?

Die kurze Antwort: Die meisten nicht – zumindest nicht ohne Risiko.
Denn viele gängige Fassadenmaterialien reagieren empfindlich auf Chlor. Entweder wird die Oberfläche beschädigt, die Farbe verändert sich – oder es entstehen unsichtbare Langzeitschäden, die den nächsten Algen- oder Schimmelbefall sogar begünstigen.

Trotzdem gibt es einige Fälle, in denen Chlor unter streng kontrollierten Bedingungen eingesetzt werden kann. Je nach Verschmutzungsgrad und Ausgangskonzentration wird Natriumhypochlorit mit Wasser verdünnt.  Wichtig: Nur klares Wasser verwenden, nie mit Säuren oder Haushaltsreinigern mischen (→ Chlorgasgefahr!).

Eingeschränkt geeignete Fassaden – nur mit Testfläche:

  • Klinker (unbeschichtet):
    Relativ robust, aber Vorsicht bei farbigen oder alten Fugen – diese können durch Chlor ausgewaschen oder verfärbt werden.
  • Glatt verputzter mineralischer Putz (z. B. Zementputz):
    Möglich, sofern nicht gestrichen oder gedämmt. Unbedingt vorher an einer Probefläche testen – bei zu starker Konzentration droht Ausbleichen oder Porenvergrößerung.
  • Rohbeton (ungestrichen):
    Gefahr von Oberflächenverätzung beachten.

Nicht für Chlor geeignet – hohes Schadensrisiko:

  • WDVS (Wärmedämm-Verbundsysteme):
    Chlor kann die empfindliche Oberfläche zersetzen – besonders gefährlich in Kombination mit Hochdruck. Der Dämmstoff saugt sich voll, was neuen Algenbefall begünstigt.
  • Kunstharzputz & Silikonharzputz:
    Bindemittel werden zerstört, die Oberfläche wird klebrig oder porös. Langzeitschäden sind möglich.
  • Naturstein (z. B. Sandstein, Marmor):
    Chlor führt zu Verfärbung, Verätzung oder Aufrauen – insbesondere bei kalkhaltigen Steinen. Auch Granit kann fleckig werden.
  • Holzverschalungen & Holzimitationen:
    Chlor zerstört die Fasern, bleicht das Holz aus und hinterlässt irreversible Schäden.
  • Metalle & Beschichtungen:
    Korrosion und Fleckenbildung – vor allem bei Zink, Aluminium, Kupfer oder eloxierten Oberflächen.
  • Fassadenfarben und Lackierungen:
    Chlor kann zu Ausbleichen, Ablösung oder ungleichmäßiger Farbveränderung führen – teils schon nach kurzer Einwirkzeit.

Fazit vom Fassadenexperten:

Die Reinigung mit Chlor eignet sich nur für wenige, robuste Fassadenarten. Für alle anderen Oberflächen ist sie entweder ungeeignet oder sogar gefährlich.

Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist

Die Fassade ist das Gesicht eines Hauses. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte abwägen, ob eine Eigenreinigung wirklich sinnvoll und verantwortbar ist. Denn nicht jede Verschmutzung lässt sich gefahrlos selbst beheben. Im Folgenden zeigen wir dir, wann der Einsatz eines Fachbetriebs eindeutig die bessere Wahl ist.

1. Bei starkem Algen- oder Schimmelbefall

Wenn die Fassade großflächig grün oder schwarz verfärbt ist, reicht eine einfache Bürste nicht mehr aus. Hier braucht es:

  • gezielte Tiefenwirkung
  • professionell abgestimmte Reinigungsmittel
  • gleichmäßige Applikation auf großen Flächen
  • sichere Abwasseraufbereitung

DIY-Lösungen stoßen hier schnell an ihre Grenzen – und riskieren, den Befall nur oberflächlich zu entfernen oder zu verschlimmern.

 2. Bei empfindlichen Materialien (z. B. WDVS, Naturstein, Holz)

Ein falscher Reiniger, zu hoher Druck oder ein nicht beachteter pH-Wert – und die Fassade ist dauerhaft geschädigt. Fachbetriebe wissen genau:

  • welches Material welche Behandlung verträgt
  • wie Oberflächen getestet und geschützt werden
  • wie Schäden und Reklamationen vermieden werden

Gerade bei hochwertigen oder historischen Fassaden ist Expertise entscheidend.

  4. Bei schwer zugänglichen oder hohen Fassadenflächen

  • Arbeiten mit Leitern oder Gerüsten sind gefährlich
  • Viele Privatpersonen verfügen nicht über das passende Equipment
  • Profis nutzen Hebebühnen, Teleskoptechnik und Sicherheitssysteme

Das spart nicht nur Zeit – sondern reduziert auch das Unfallrisiko.

 5. Wenn ein nachhaltiges Ergebnis gewünscht ist

Eine einmalige Reinigung ist gut – ein langfristiger Schutz ist besser. Professionelle Anbieter wie Purify kombinieren Reinigung mit:

  • Nachbehandlung (z. B. hydrophobierende Versiegelung)
  • Pflegeplänen
  • Beratung zur Fassadenerhaltung
  • optionalem Graffitischutz

So bleibt die Fassade nicht nur sauber – sondern auch langfristig geschützt.

Fazit

Chlor mag auf den ersten Blick wie eine einfache Lösung gegen Algen und Schimmel an der Fassade wirken – doch der Schein trügt. Denn was in Online-Anleitungen als schnelle Hilfe verkauft wird, birgt in Wahrheit oft erhebliche Risiken für Material und Umwelt. Die aggressive Wirkung von Natriumhypochlorit kann zu irreparablen Schäden an der Fassade führen – insbesondere bei sensiblen Materialien wie WDVS, Naturstein, Holz oder Farbanstrichen.

Die Anwendung erfordert daher nicht nur umfassendes Fachwissen, sondern auch entsprechende Schutzmaßnahmen, Auffangsysteme und Materialkenntnis. In den allermeisten Fällen ist der Einsatz von Chlor schlicht nicht empfehlenswert.

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