Die eigene Hausfassade ist Tag für Tag Wind, Wetter, Schmutz und Umweltbelastungen ausgesetzt. Mit der Zeit verliert sie an Glanz – und irgendwann stellt sich die Frage: Wie bekomme ich meine Fassade wieder sauber, ohne gleich in teure Maßnahmen investieren zu müssen?
In genau diesem Moment greifen viele Hausbesitzer zu einem altbewährten Mittel aus dem Haushalt: dem Spülmittel. Schließlich steht es in fast jedem Haushalt und gilt als materialschonend. Doch ist es wirklich so einfach, eine Fassade mit Spülmittel zu reinigen?
Kann man Fassaden mit Spülmittel reinigen?
Kurz gesagt: Ja, das ist grundsätzlich möglich – aber nur eingeschränkt.
Spülmittel enthält sogenannte Tenside, die Fett, Staub und leichte Verschmutzungen von der Oberfläche lösen können. Besonders bei kleineren, frischen Verschmutzungen – etwa Vogelkot, Pollen, Ruß oder fettige Ablagerungen – kann eine Reinigung mit warmem Wasser und etwas Spülmittel punktuell sinnvoll sein.
Geeignet ist diese Methode ausschließlich für kleinflächige Reinigungsarbeiten – zum Beispiel an Fensterlaibungen oder Sockelbereichen. Auf robusten Fassadenmaterialien wie Klinker, Beton oder beschichtetem Metall lässt sich damit oberflächlicher Schmutz gut entfernen.
Aber: Spülmittel hat keine tiefenwirksame oder desinfizierende Wirkung. Bei größeren Flächen, biologischem Befall (z. B. Algen, Moose, Pilze) oder empfindlichen Materialien wie WDVS oder Naturstein ist es ungeeignet und kann sogar Schäden verursachen.
Welche Fassaden kann ich mit Spülmittel reinigen?
Die Entscheidung, ob Spülmittel zur Fassadenreinigung geeignet ist, hängt maßgeblich vom Fassadenmaterial ab. Während manche Oberflächen robust genug sind, um eine schonende Reinigung mit Spülmittel zu verkraften, können andere empfindlich reagieren – oder gar dauerhaft beschädigt werden.
Mineralischer Putz (z. B. Silikatputz, Kalkzementputz)
Diese Putze sind relativ robust und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und milde Reinigungsmittel. Spülmittel schädigt die Struktur nicht, solange keine aggressiven Zusatzstoffe enthalten sind.
- Anwendung:
Sanftes Auftragen mit einem weichen Schwamm oder einer weichen Bürste, anschließend gründlich mit klarem Wasser abspülen. Keine scheuernden Hilfsmittel verwenden.
- Tipp:
Ideal bei Staub, Pollen, Vogelkot oder leichtem Oberflächenschmutz.
Klinkerfassaden
Klinker ist ein gebrannter, dichter Baustoff, der kaum Feuchtigkeit aufnimmt. Spülmittel kann hier gut wirken, ohne Schäden zu verursachen.
- Anwendung:
Sowohl manuelle Reinigung als auch Einsatz eines Flachstrahl-Hochdruckreinigers ist möglich. Spülmittel kann unterstützend aufgetragen werden.
- Tipp:
Achten Sie auf die Fugen – dort nur mit niedrigem Druck arbeiten.
Metallfassaden (z. B. beschichtetes Aluminium, verzinkter Stahl)
Metallische Oberflächen sind meist glatt, hart und unempfindlich. Wichtig ist jedoch der pH-Wert des Reinigungsmittels.
- Anwendung:
Nur pH-neutrales Spülmittel verwenden, keine säure- oder alkalihaltigen Reiniger verwenden. Auftragsmenge gering halten.
- Tipp:
Vorher auf Beschichtungsschäden prüfen, um Korrosion zu vermeiden.
Betonfassaden
Beton ist ein mineralischer Werkstoff mit hoher Belastbarkeit. Eine Reinigung mit Spülmittel und Wasser stellt keine Gefahr dar.
- Anwendung:
Oberflächlich befeuchten, Spülmittel auftragen, abbürsten, abspülen.
- Tipp:
Ideal zur Entfernung von Staub, Ruß oder Vogelkot.
Holzfassaden (lasiert oder geölt)
- Warum nur begrenzt geeignet?
Holz ist empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Spülmittel kann Fett lösen, aber auch den natürlichen Holzschutz verringern.
- Anwendung:
Möglich bei leichten Verschmutzungen. Nur manuell mit Schwamm oder Bürste.
- Tipp:
Alternativ lieber pflanzliche Schmierseife verwenden.
Ungeeignete Fassaden für Reinigung mit Spülmittel
Hier besteht die Gefahr, das Material zu beschädigen oder keine ausreichende Reinigungswirkung zu erzielen.
WDVS / Kunstharzputz (z. B. Polystyrol mit Oberputz)
WDVS ist besonders sensibel: Zu viel Wasser dringt leicht in die Dämmschicht ein, das Material ist weich und druckempfindlich. Spülmittel hat keine Wirkung gegen Algen oder Pilze, die hier häufig auftreten.
- Risiko:
Eindringen von Feuchtigkeit → Schimmel im System.
Oberfläche kann durch Schrubben oder falschen Druck zerstört werden.
Ziegel (unglasiert) & alte Mauerwerke
Ziegel sind offenporig, saugfähig und oft mit empfindlichen Fugenmörteln verbunden. Spülmittel kann eindringen, Rückstände hinterlassen oder Fugen auswaschen.
- Risiko:
Salz- und Feuchtetransport durch die Wand, Algenbildung im Inneren, langfristige Substanzschäden.
Natursteinfassaden (Kalkstein, Marmor, Sandstein)
Natursteine – besonders kalkhaltige – reagieren sensibel auf jede Art von chemischer Belastung. Auch pH-neutrales Spülmittel kann die Oberfläche auslaugen oder verfärben.
- Risiko:
Fleckenbildung, Glanzverlust, Erosion der Steinstruktur.
Spülmittel kann sich in den Poren ablagern und neue Verschmutzungen begünstigen. Immer spezielle Natursteinreiniger verwenden, die auf den jeweiligen Stein abgestimmt sind.
Zusätzliche Einschränkungen – unabhängig vom Material:
- Großflächiger Algen-, Moos- oder Pilzbefall:
Spülmittel hat keine biozide Wirkung – der Befall kehrt schnell zurück.
- Tiefe Verfärbungen oder Ausblühungen:
Keine Reinigungswirkung, da das Spülmittel nicht tief genug wirkt.
- Fassaden mit Altbeschichtung oder Rissen:
Hier besteht die Gefahr, dass Wasser eindringt und Schäden verstärkt.
Diese Verschmutzungen lassen sich mit Spülmittel entfernen
Frischer Vogelkot
- Enthält organische Stoffe und oft fetthaltige Rückstände.
- Frisch und noch nicht eingetrocknet, lässt sich Vogelkot mit Spülmittel und Wasser gut entfernen.
- Tipp: Immer von unten nach oben befeuchten, dann von oben nach unten reinigen.
Ruß und feiner Staub
- Insbesondere bei Fassaden in der Nähe von Straßen, Kaminen oder Industrieanlagen.
- Spülmittel hilft, die feinen Partikel zu binden und abzuwaschen.
- Voraussetzung: Die Verschmutzung sitzt nicht tief im porösen Material.
Pollenablagerungen
- Pollen haften oft leicht an Fassaden, vor allem im Frühjahr.
- Mit einem milden Spülmittel-Wasser-Gemisch lassen sich diese gut abwischen.
- Besonders effektiv bei glatten, nicht saugenden Oberflächen wie Metall oder beschichtetem Putz.
Nicht geeignet: Diese Verschmutzungen löst Spülmittel nicht
Algen, Moose, Flechten und Pilze
- Diese organischen Beläge besitzen Zellstrukturen und Wurzelähnliche Haftorgane.
- Spülmittel enthält keine biozide Wirkung und dringt nicht tief genug ein – die Beläge bleiben aktiv oder kehren rasch zurück.
Ausblühungen und Salzausfällungen
- Typisch bei mineralischen Untergründen wie Ziegel oder Beton.
- Spülmittel ist wirkungslos gegen diese chemischen Ablagerungen.
- Hier helfen nur Spezialreiniger (z. B. leicht saure Lösungen oder Spezialmittel für Naturstein).
Tiefe Verfärbungen (z. B. durch Regenwasser oder Umweltschadstoffe)
- Haben sich Farbpigmente oder Schadstoffe in den Poren festgesetzt, kann Spülmittel diese nicht erreichen.
- Ohne mechanische oder chemische Unterstützung bleibt der optische Zustand unverändert.
Verwitterte, stark verschmutzte oder poröse Flächen
- Spülmittel kann oberflächliche Ablagerungen lösen – aber keine tiefgreifende Substanzreinigung leisten.
- Oft wirken Spülmittelrückstände sogar kontraproduktiv, da sie Schmutz anziehen oder die Oberfläche empfindlicher machen.
So reinigen Sie Ihre Fassade mit Spülmittel
Wenn es sich um eine kleinflächige, oberflächliche Verschmutzung handelt und das Fassadenmaterial dafür geeignet ist, können Sie Spülmittel zur Reinigung einsetzen. Wichtig ist dabei eine schonende Vorgehensweise, um das Material nicht zu beschädigen und keine Rückstände zu hinterlassen.
Die richtige Mischung:
In einen Eimer mit ca. 10 Litern warmem Wasser geben Sie etwa 2 bis 3 Esslöffel pH-neutrales Spülmittel.
Achten Sie darauf, dass das Mittel parfümfrei und ohne aggressive Zusätze ist. Die Wärme unterstützt die Reinigungswirkung.
Diese Lösung eignet sich gut zur Entfernung von:
- Pollen und Staub
- frischem Vogelkot
- fettigen Ablagerungen (z. B. an Lüftungsöffnungen)
- leichten Rußspuren
Anwendung in drei Schritten:
1. Vorbereiten
- Schmutz vorab mit Wasser anfeuchten – idealerweise von unten nach oben, um Laufspuren zu vermeiden.
- Empfindliche Oberflächen oder Pflanzen abdecken.
- Test an unauffälliger Stelle durchführen.
2. Auftragen und einwirken lassen
- Tragen Sie die Reinigungslösung mit einem weichen Schwamm oder einer Bürste auf.
- Nicht scheuern, sondern mit leichtem Druck arbeiten – besonders bei verputzten oder lackierten Flächen.
- Einige Minuten einwirken lassen, ohne dass die Fläche antrocknet.
3. Gründlich abspülen
- Spülen Sie die behandelte Stelle mit klarem Wasser vollständig ab – idealerweise mit einem Gartenschlauch oder einer Gießkanne.
- Keine Rückstände auf der Oberfläche zurücklassen – sie können Flecken verursachen oder neue Verschmutzungen begünstigen.
Hinweise zur Sicherheit und Materialschonung:
- Nicht für großflächige Anwendungen geeignet, da das Reinigungswasser umweltschädlich sein kann.
- Nicht bei empfindlichen Fassaden wie Naturstein, WDVS oder Altputz verwenden.
- Arbeiten Sie nur bei mildem Wetter, nicht bei direkter Sonne oder Frostgefahr.
- Tragen Sie bei Bedarf Handschuhe.
In diesen Fällen sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen
Wenn es um die Reinigung Ihrer Fassade geht, reicht ein einfacher Eimer Spülmittel oft nicht aus. Vor allem bei großflächigen Verschmutzungen, empfindlichen Materialien oder biologischem Befall stoßen Hausmittel schnell an ihre Grenzen und können im schlimmsten Fall sogar dauerhafte Schäden anrichten.
Als spezialisierter Fachbetrieb für Fassadenreinigung bieten wir Ihnen eine sichere, schonende und nachhaltige Lösung, die weit über das hinausgeht, was mit Haushaltsmitteln möglich ist.
Beauftragen Sie unbedingt einen Fachbetrieb, wenn:
- die Fassade biologisch befallen ist (z. B. Algen, Moose, Flechten, Schimmel)
- Sie ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) haben
- das Fassadenmaterial nicht eindeutig bestimmbar oder empfindlich ist (z. B. Naturstein, Kalkputz)
- größere Flächen oder mehrgeschossige Gebäude betroffen sind
- das Gebäude über schwer erreichbare Stellen verfügt (z. B. Giebel, Dachvorsprünge)
- kein geregelter Abwasserablauf möglich ist
- Risse, Hohlstellen oder Ausblühungen an der Fassade sichtbar sind
- Sie langfristig vor neuem Befall schützen möchten (z. B. durch Imprägnierung oder Versiegelung
Ihre Vorteile
- Fassadenschonende Reinigung mit Niederdrucktechnik – ohne Hochdruck, ohne Schleifwirkung.
- Für alle Fassadentypen geeignet – ob Putz, WDVS, Naturstein, Beton, Metall oder Holz.
- Entfernung von Algen, Schimmel, Moose, Flechten – gründlich und materialgerecht.
- Nachhaltiger Schutz – mit Langzeitversiegelung für bis zu 5 Jahre Sauberkeit.
- Ohne Gerüst – dank Hebebühnentechnik besonders schnell und kosteneffizient.
- Umweltschonend – wir fangen das Schmutzwasser auf und bereiten es fachgerecht auf.
Fazit
Die Reinigung einer Hausfassade mit Spülmittel mag auf den ersten Blick wie eine einfache, kostengünstige Lösung erscheinen. In bestimmten Situationen kann sie das auch sein. Vor allem bei kleinflächigen, frischen Verschmutzungen auf robusten Materialien kann ein mildes Spülmittel durchaus Wirkung zeigen.
Doch genauso wichtig ist das Bewusstsein für die Grenzen dieser Methode: Spülmittel hat keine tiefenwirksame oder biozide Wirkung, ist nicht für alle Fassadenarten geeignet und birgt bei unsachgemäßer Anwendung Risiken.