Viele Hausbesitzer greifen bei Algen- oder Schimmelbefall zur Chlorlösung – in der Hoffnung auf schnelle und kostengünstige Reinigung. Onlineanleitungen versprechen einfache Anwendung und sichtbare Erfolge. Doch der Umgang mit Chlor erfordert mehr Wissen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Chlor wirkt gegen Algen, Schimmel und andere organische Verschmutzungen an Fassaden. Der enthaltene Wirkstoff Natriumhypochlorit tötet Mikroorganismen zuverlässig ab und sorgt oft für eine sichtbare Aufhellung der Fassade – scheinbar sauber in kurzer Zeit.
Doch genau hier liegt die Gefahr.
Denn obwohl die Wirkung oberflächlich überzeugt, ist der Einsatz von Chlor alles andere als harmlos. Es handelt sich nicht um einen normalen Reiniger, sondern um ein ätzendes Biozid, das bei falscher Anwendung Menschen, Material und Umwelt ernsthaft gefährden kann.
Natriumhypochlorit ist ein starkes Biozid und Oxidationsmittel. Schon geringe Mengen können Haut und Augen verätzen, die Atemwege reizen oder giftige Gase freisetzen – besonders bei unsachgemäßer Anwendung oder Mischung mit Säuren (→ Lebensgefahr durch Chlorgas!).
Viele Fassadenarten – wie WDVS, Naturstein, Holz, Kunststoffe oder farbige Putze – sind nicht chlorbeständig. Chlor kann Oberflächen verfärben, angreifen oder die Schutzstruktur dauerhaft zerstören. Das Ergebnis: Folgekosten durch Sanierung oder Neubefall sind vorprogrammiert.
Chlorhaltiges Abwasser darf nicht ins Erdreich oder in Regenwasserkanäle gelangen. Schon kleinste Mengen können Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen dauerhaft schädigen.
Die kurze Antwort: Die meisten nicht – zumindest nicht ohne Risiko.
Denn viele gängige Fassadenmaterialien reagieren empfindlich auf Chlor. Entweder wird die Oberfläche beschädigt, die Farbe verändert sich – oder es entstehen unsichtbare Langzeitschäden, die den nächsten Algen- oder Schimmelbefall sogar begünstigen.
Trotzdem gibt es einige Fälle, in denen Chlor unter streng kontrollierten Bedingungen eingesetzt werden kann. Je nach Verschmutzungsgrad und Ausgangskonzentration wird Natriumhypochlorit mit Wasser verdünnt. Wichtig: Nur klares Wasser verwenden, nie mit Säuren oder Haushaltsreinigern mischen (→ Chlorgasgefahr!).
Die Reinigung mit Chlor eignet sich nur für wenige, robuste Fassadenarten. Für alle anderen Oberflächen ist sie entweder ungeeignet oder sogar gefährlich.
Die Fassade ist das Gesicht eines Hauses. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte abwägen, ob eine Eigenreinigung wirklich sinnvoll und verantwortbar ist. Denn nicht jede Verschmutzung lässt sich gefahrlos selbst beheben. Im Folgenden zeigen wir dir, wann der Einsatz eines Fachbetriebs eindeutig die bessere Wahl ist.
Wenn die Fassade großflächig grün oder schwarz verfärbt ist, reicht eine einfache Bürste nicht mehr aus. Hier braucht es:
DIY-Lösungen stoßen hier schnell an ihre Grenzen – und riskieren, den Befall nur oberflächlich zu entfernen oder zu verschlimmern.
Ein falscher Reiniger, zu hoher Druck oder ein nicht beachteter pH-Wert – und die Fassade ist dauerhaft geschädigt. Fachbetriebe wissen genau:
Gerade bei hochwertigen oder historischen Fassaden ist Expertise entscheidend.
Das spart nicht nur Zeit – sondern reduziert auch das Unfallrisiko.
Eine einmalige Reinigung ist gut – ein langfristiger Schutz ist besser. Professionelle Anbieter wie Purify kombinieren Reinigung mit:
So bleibt die Fassade nicht nur sauber – sondern auch langfristig geschützt.
Chlor mag auf den ersten Blick wie eine einfache Lösung gegen Algen und Schimmel an der Fassade wirken – doch der Schein trügt. Denn was in Online-Anleitungen als schnelle Hilfe verkauft wird, birgt in Wahrheit oft erhebliche Risiken für Material und Umwelt. Die aggressive Wirkung von Natriumhypochlorit kann zu irreparablen Schäden an der Fassade führen – insbesondere bei sensiblen Materialien wie WDVS, Naturstein, Holz oder Farbanstrichen.
Die Anwendung erfordert daher nicht nur umfassendes Fachwissen, sondern auch entsprechende Schutzmaßnahmen, Auffangsysteme und Materialkenntnis. In den allermeisten Fällen ist der Einsatz von Chlor schlicht nicht empfehlenswert.