Schwarzalgen gehören zu den am häufigsten auftretenden biologischen Verunreinigungen auf Fassaden. Sie zeigen sich typischerweise als dunkle, vertikale Streifen oder Schatten, die sich von oben nach unten über die Außenwand ziehen. Auf den ersten Blick wirken sie oft wie gewöhnlicher Schmutz – tatsächlich handelt es sich aber um lebende Mikroorganismen mit hoher Anpassungsfähigkeit an urbane Fassadenflächen.
Schwarzalgen zählen zur Gruppe der sogenannten „Luftalgen“. Sie benötigen zum Wachstum nur drei Dinge: Licht, Feuchtigkeit und Kohlenstoffdioxid. Die Fassadenoberfläche bietet ihnen – besonders in feuchten, schattigen Lagen – ideale Lebensbedingungen. Anders als Grünalgen, die eher in bodennahen, bepflanzten Bereichen auftreten, haften Schwarzalgen oft in höheren Wandbereichen, auch oft über Fensterstürzen.
Typische Merkmale von Schwarzalgen:
Algen auf der Fassade wirken oft oberflächlich und ungefährlich. Tatsächlich greifen sie das Baumaterial in der Regel nicht direkt an. Ihre eigentliche Gefahr liegt jedoch darin, dass sie dauerhaft Feuchtigkeit speichern – und damit die Grundlage für weitere Probleme schaffen.
Ideale Bedingungen für schädliche Mikroorganismen
Das feuchte Milieu, das durch Algen entsteht, begünstigt das Wachstum von:
Diese Mikroorganismen können in die Bausubstanz eindringen und dort Biokorrosion auslösen.
Formen der Biokorrosion
Mögliche Schäden an der Bausubstanz
Wichtig zu wissen
Ein sichtbarer Algenbelag ist kein rein ästhetisches Thema – er ist oft ein Frühwarnsystem für tiefgreifende, strukturelle Schäden. Wer ihn ignoriert, riskiert kostspielige Sanierungen in der Zukunft. Eine frühzeitige Behandlung schützt nicht nur die Optik, sondern vor allem die Substanz des Gebäudes.
Worauf Sie regelmäßig achten sollten
Wer seine Außenwände regelmäßig inspiziert und reinigt, kann das Risiko für Algenbewuchs deutlich senken. Schon einfache Maßnahmen wie das Entfernen von Schmutz, Staub und Feuchterückständen verhindern, dass sich ein mikrobielles Milieu überhaupt etablieren kann.
Genauso wichtig sind regelmäßige Sichtkontrollen: Kleine Risse im Putz, undichte Übergänge oder auffällige Feuchtzonen sollten frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie sich zu ernsthaften Schwachstellen entwickeln. Denn sobald Wasser in das Fassadensystem eindringen kann, ist der Weg für Algen, Schimmel oder andere schädliche Mikroorganismen frei.
Ein bloßer Neuanstrich auf algenbefallener Fassade löst das Problem nicht – im Gegenteil: Wird ohne vorherige Behandlung überstrichen, bleiben die Algen aktiv und können mit der Zeit sogar durch den frischen Anstrich wieder sichtbar werden. Damit das nicht geschieht, muss die Oberfläche zunächst gründlich gereinigt und biologisch behandelt werden, um die Mikroorganismen vollständig zu entfernen. Erst danach ist ein Anstrich sinnvoll – idealerweise mit einer mineralischen Silikatfarbe, die durch ihre alkalische Beschaffenheit das Wachstum neuer Algen hemmt. Allerdings ist dieses Verfahren aufwendiger als eine klassische Reinigung: Es erfordert spezielle Grundierungen, mehrere Anstrichschichten und häufig auch ein Gerüst.
m die Ausbreitung wirksam zu verhindern, ist es entscheidend, die Ursachen zu verstehen und gezielt anzugehen.
Feuchtigkeit ist der entscheidende Motor für biologischen Bewuchs auf Fassaden. Schwarzalgen benötigen – wie alle Algenarten – vor allem Wasser, um aktiv zu werden. Dabei spielt nicht nur Regen eine Rolle, sondern vor allem sogenannte nicht sichtbare Feuchtigkeitseinträge, wie:
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) leisten einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung, indem sie dafür sorgen, dass Heizwärme im Gebäudeinneren bleibt. Was aus energetischer Sicht eindeutig positiv ist, bringt jedoch bauphysikalische Tücken mit sich: Durch die thermische Entkopplung des Mauerwerks kühlt die äußere Fassadenoberfläche deutlich stärker aus – besonders nachts oder bei feuchter Witterung. Die Folge ist eine verstärkte Tauwasserbildung, da die gespeicherte Wärme aus dem Innenraum nicht mehr nach außen gelangt, um die Oberfläche trocken zu halten. Ähnlich wie ein Spiegel im Bad nach dem Duschen beschlägt, reagiert auch die kühle WDVS-Fassade auf feuchte Außenluft mit Kondenswasserbildung – und begünstigt dauerhaft feuchte Oberflächen, auf denen sich Algen und Mikroorganismen wohlfühlen.
Je dicker die Dämmschicht, desto ausgeprägter ist dieses Phänomen: Die Feuchteperiode verlängert sich, und das Risiko für Algen- und Pilzbewuchs steigt deutlich. Ein typisches Begleitbild sind die sogenannten Dübelabzeichnungen – helle, runde Flecken auf veralgten WDVS-Fassaden. Diese entstehen, weil die Tellerdübel als punktuelle Wärmebrücken wirken: An diesen Stellen trocknet die Oberfläche schneller ab, wodurch sich dort weniger Algen ansiedeln. Je stärker die Dämmung, desto größer der Temperaturunterschied – und desto sichtbarer die Flecken.
Schon bei der Planung und Ausführung von Gebäuden werden häufig Fehler gemacht, die Schwarzalgen begünstigen – selbst bei Neubauten.
Auch die alltägliche Nutzung oder kleine bauliche Details können den Mikroklimaraum an der Fassade negativ beeinflussen:
Die Wahl des Putzes oder der Beschichtung beeinflusst maßgeblich, wie anfällig eine Fassade für Algen ist:
Was oft übersehen wird: Auch Umwelteinflüsse spielen eine zentrale Rolle bei der Algenbildung.
Nicht jeder dunkle oder verfärbte Bereich an der Fassade ist gleich ein Schwarzalgenbefall. In der Praxis treten auf Außenwänden verschiedene Formen biologischen Bewuchses auf, die sich in Ursache, Aussehen und Behandlung deutlich unterscheiden. Eine präzise Unterscheidung ist entscheidend, um geeignete Reinigungs- und Schutzmaßnahmen zu wählen – und um teure Fehlsanierungen zu vermeiden.
Farbe/Form: Dunkelgraue bis schwarze, oft streifenförmige Verläufe
Farbe/Form: Hell- bis sattgrün, flächige Beläge oder Schleier
Mit einem speziellen Niederdrucksystem und einem intelligenten Langzeitschutz bieten wir eine professionelle Lösung, die Substanz und Optik erhält – ganz ohne aggressiven Hochdruck oder Biozide.
Die befallene Fassade wird zunächst mit einem speziell entwickelten Reinigungsmittel behandelt. Dieser wird mit Teleskoplanzen gleichmäßig aufgetragen – auch in großen Höhen, ohne Gerüst. Der Wirkstoff dringt tief in die Oberfläche ein und löst Schwarzalgen, Schimmel und andere Mikroorganismen zuverlässig vom Untergrund.
Bereits nach kurzer Einwirkzeit beginnt der Wirkstoff, den Bewuchs von innen heraus zu zersetzen.
Nach der Vorbehandlung spülen wir die Fassade mit unserem speziell abgestimmten Niederdrucksystem ab. Hierbei wird mit niedrigerem Wasserdruck, optimaler Temperatur und genau definiertem Düsenabstand gearbeitet.
Nach der gründlichen und schonenden Entfernung von Algen, Schwarzbelägen und anderen organischen Rückständen setzt Purify auf eine spezielle hydrophile Schutzbeschichtung, die gezielt auf den Prinzipien der modernen Fassadenpflege basiert. Diese Beschichtung dient als funktionale Barriere gegen erneute Verunreinigungen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen, biozidhaltigen Produkten arbeitet die Purify-Beschichtung ohne umweltschädliche Zusätze. Stattdessen nutzt sie die Vorteile hydrophiler Materialien: Feuchtigkeit wird schnell aufgenommen und verteilt, sodass sie rasch verdunsten kann. Dadurch bleibt die Fassadenoberfläche trocken und wenig anfällig für mikrobiellen Bewuchs. Algen, Pilze und Flechten finden auf dieser Basis keinen geeigneten Lebensraum mehr.
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Nein – das bloße Überstreichen von Algen oder Schwarzalgen ist keine Lösung, sondern ein klassischer Fehler. Die Algen bleiben unter dem neuen Anstrich aktiv und können sogar durch die Farbschicht hindurchwachsen. Zudem leidet die Haftung des Anstrichs, es kommt zu Abplatzungen, Blasenbildung oder frühzeitigem Farbverlust.
Für einfache Fälle auf kleinen Flächen kannst du mit einem biologisch abbaubaren, säurefreien Algenentferner arbeiten. Achte dabei auf:
Nach der Reinigung sollte die Fläche gründlich abgespült und idealerweise imprägniert werden. Wichtig: Nicht bei starkem Befall oder empfindlichen Materialien – hier ist der Fachbetrieb die bessere Wahl.
Algenbewuchs ist nicht nur ein optisches Problem:
Nur eine professionelle Reinigung mit Langzeitschutz verhindert den Wiederbefall und verlängert die Lebensdauer Ihrer Fassade.
Algenbefall entsteht dort, wo Feuchtigkeit dauerhaft auf der Oberfläche verbleibt. Wer also trockene, gut belüftete Fassadenbedingungen schafft, beugt neuem Bewuchs am effektivsten vor. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung:
1. Bauliche Schutzmaßnahmen
2. Umgebung und Standort verbessern
3. Geeignete Materialien und Beschichtungen
4. Regelmäßige Wartung und Kontrolle
5. Richtiges Lüften
Stoßlüften statt Kipplüften, um feuchte Innenluft nicht über Fensterstürzen kondensieren zu lassen – ein häufiger Auslöser für Algen und Schimmel im oberen Wandbereich.